Sechszackige Blume aus „Märchenwolle“
Ferienspieltag des Partnervereins Einhausen im Freilichtlabor Lauresham
Das Lorscher Freilichtlabor Lauresham erkundeten jetzt sieben Mädchen und 9 Buben im Alter von 7 bis 11 Jahren im Rahmen eines Ferienspielnachmittags des Partnervereins Einhausen.
Begleitet wurden sie bei dem Rundgang durch das Dorf von der Museumspädagogin Patricia Scheuermann. Sie wusste auf die vielen Fragen der neugierigen und wissbegierigen Kinder immer eine passende Antwort. Das besondere Interesse galt dabei den verschiedenen Tieren und den reetgedeckten unterschiedlichen Häusern. Die jungen Einhäuser waren der Einladung des Vereins gefolgt und radelten in rund 25 Minuten mit dem Fahrrad von Einhausen nach Lorsch, gemeinsam mit sechs Betreuern. Alle hatten aus Sicherheitsgründen einen Helm auf. Das sei eine Bedingung für die Teilnahme gewesen, erklärte die Vorsitzende Barbara Schumacher. Das Programm sei wieder so gestaltet worden, dass auch die jüngeren Kinder mitmachen könnten.
Der Partnerverein organisiere Ferienspieltage seit dem Gründungsjahr 1993. In diesem Jahr sei das Thema „Filzen“ ausgewählt worden. Es geht darum, aus bunter Schafwolle, bekannt als „Mädchenwolle“, kleine Kunstwerke zu schaffen. Filzen ist ein uraltes Handwerk, bei dem bereits vor tausend Jahren Wolle durch Reibung verfilzt worden ist. So sind wasserabweisende Kleidung, Decken und Jurten entstanden. Sie wärmten die Menschen stärker als einfach gewebte oder gestrickte Gebrauchsgegenstände. Nach dem Rundgang versammelten sich die Kleinen in einem Werkraum. Dort wurden sie ausgestattet mit einer kleinen Schere, einem Handtuch als Unterlage und einer genoppten Folie in der die nassen gefilzten Basteleien ausgedrückt und somit getrocknet werden konnten. Alle Kinder hatten vor sich eine kleine Schüssel mit Wasser stehen in die sie die mehrfarbige „Mädchenwolle“ eintauchen konnten. Aus den Wollresten wurden fantasievolle Dinge durch zwirbeln geschaffen. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Patricia Scheuermann hatte allerdings auch einige gefilzte Muster als Anschauungsmaterial zu Verfügung gestellt. Dazu gehörten Blumen, Blätter, Sterne, Armreifen, Ketten und Kugeln.
Die Kinder machten sich mit Eifer an die eigentlich ungewohnte Arbeit. Immer wieder leisteten Patricia Scheuermann und Barbara Schumacher Hilfestellung, gaben gute Ratschläge und trösteten auch manchmal, wenn eine Arbeit nicht ganz so gut gelungen war, wie sich ein Kind das vorgestellt hatte. Auf der anderen Seiter zeigten sich Kinder auch stolz auf das Geschaffene. Anne hatte eine Halskette gefilzt und Anton eine sechszackige bunte Blüte. Unterstützung gab es auch von zwei jungen Männern, die im Freilichtlabor ein Freiwilliges soziales Jahr absolvierten. Die gebastelten Werkstücke durften die Kinder in ihren Rucksäcken mit nachhause nehmen. Getränke hatte die Gemeinde spendiert und der Partnerverein belohnte alle Kinder nach der Rückkehr mit einer Kugel Eis.
Alle Bilder und Texte von Norbert Weinbach.